Nam Hoon Kim
a visual Art
Nam Hoon Kim setzt sich in Videos und Installationen mit Schmerzen, Wunden, Verlust sowie Verletzlichkeit auseinander. Kleine Risse, Trümmer bis zu zerstörten Städten begreift er als klaffende Wunden, die Menschen immer wieder vermeiden wollen oder versuchen zu heilen. Nam Hoon Kim verwendet Materialien wie grünes Klebeband, Jod, Fluorescein Natrium und Trinkwasser, um diese Wunden sichtbar zu machen. Es scheint sogar, als ob er sie damit heilen wolle.
Das Sichtbarmachen der Schmerzen macht einen Prozess des Heilens erst möglich, doch ist ihm bewusst, dass auf diese Weise jeder Versuch, sie zu heilen, vergeblich ist.
Wohin führen dann all seine Bemühungen? Der Hinweis auf die Antwort dieser Frage liegt in seinem Titel.
Codominance (auf Deutsch Kodominanz) ist ein Begriff aus der Genetik. Man spricht von Kodominanz, wenn die beiden unterschiedlichen Eigenschaften eines einzigen Gens (also sowohl das mütterliche als auch das väterliche) gleich stark auf das Ergebnis einwirken.
Ihn geprägt der Gedanke, dass wir anders als in der Kodominanz oft in ober- und untergeordneten Kategorien denken. Obwohl es in der Natur keine definitive Überlegenheit und Unterlegenheit gibt, beherrscht diese Vorstellungen unsere Gesellschaft. Seiner Meinung nach werden die Begriffe wie Schmerzen, Wunden, Verlust und Verletzlichkeiten meist untergeordnet, als Schlechtes bewertet, für böse gehalten, anstatt sie gleichwertig anzuerkennen.
Er klebt Risse mit grünem Klebeband, konserviert Baubrüche mit medizinischen Färbemittel oder gießt wertvolles Trinkwasser auf Pflanzen, die zwischen den Betonspalten wachsen. Statt diesen Schmerz zu vermeiden, versucht er ihm seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken und sich sorgfältig, um diesen Schmerz zu kümmern.
Im Mai.2013 Ail Hwang
Maybe that's nothing special / Meran, Italy /9'25" single channel video / 2012
Maybe that's nothing special / Düsseldorf, Germany / 9'28" single channel video / 2013
Maybe that's nothing special / Seoul, Korea / 10'12" single channel video / 2015